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Zildjian ZBT Test
Die Firma Zildjian wurde schon im Jahr 1623 gegründet. Wie der Name schon Zildjian vermuten lässt, kommt die Schmiede ursprünglich aus Armenien.
Es ist schon oft vorgekommen, das sehr alte, gut erhaltene Zildjian Becken für einen extrem hohen Preis den Besitzer gewechselt haben. Vermutlich nehmen die Käufer dabei den Firmenslogan Zildjians: „The only serious choice!“ etwas zu ernst.
Auch für Anfängern hat Zildjian einiges im Repertoire. Dazu zählt auch die Zildjian ZBT Beckenreihe.
Der Serienname „ZBT“ steht für Zildjian Bronze Technologie. Damit ist wahrscheinlich das gleichnamige Herstellungsverfahren gemeint.
Als Grundmaterial für die Becken wird eine sauber geschnittene Bronzescheiben verwendet.
Maschinell werden dann aus den Scheiben die Becken in Form gebracht, gehämmert und abgedreht.
Dieses Verfahrens bringt natürliche einige Vorteile gegenüber der Handarbeit mit sich: zu einem ist der Zeitaufwand für die Produktion deutlich geringer und zum anderen können die Produktionskosten so natürlich enorm gesenkt werden.
Zudem ist der Sound aller Becken aus einer Serie annähernd identisch. Falls dir also mal ein Becken kaputtgehen sollte, kannst du dir ohne Probleme ein neues bestellen, das exakt dieselben Klangeigenschaften besitzt.
Die Zildjian ZBT Serie ist sehr Preiswert. Der Firma Zildjian ist es anscheinend sehr wichtig, dass man beim Kauf des Sets nicht das Gefühl hat ein Einsteiger Set erworben zu haben.
Das macht schon die Verpackung deutlich, denn dort ist der Schlagzeuger Tre Cool von Green Day mit einem erstaunten Gesicht zu sehen.
Ob sich die Becken wirklich nicht nach einem Einsteiger Beckensatz anhören erfährst du jetzt im Zildjian ZBT Test.
Details
Zildjian vertritt die Meinung, dass sämtliche Becken der Serie Universell einsetzbar sind. Für: Country, Hip-Hop, Pop, R&B, Rock, und andere Musikrichtungen sollten die Becken also geeignet sein.
Das Zildjian ZBT Set besteht aus einer 14“ Hi-Hat, 16“& 18“ Crash Becken und einem 20“ großem Ride Becken.
Die Legierung der Becken hat den Namen Zildjian Sheet Bronze und besteht zu 92 % aus Kupfer und zu 8 % aus Zinn.
Der Zildjian ZBT Beckensatz wird in einem schmalen Karton geliefert. Um das Risiko zu verringern, dass Feuchtigkeit an den Beckensatz gelangt, wurden die Becken sorgfältig in Schutzfolie eingewickelt.
Wie ich es von Zildjian gewohnt bin sind die Becken sauber poliert, daher fällt mir auch beim Auspacken direkt das Brillante Bronzefarbene Finish auf.
Die Hammermale, welche mit 10 Cent großen Dellen vergleichbar sind, wurden gleichmäßig über das Becken verteilt.
Des Weiteren wurden das Loch in der Mitte des Beckens sauber ausgearbeitet und ist nicht scharfkantig, was in dieser Preisklasse keine Seltenheit ist.
Da der Abstand der Rillen nicht variiert, kann man auf den ersten Blick erkennen, dass die Becken maschinell gefertigt wurden.
Bei sämtlichen Becken ist eine Aussparung der Rillen kurz vor dem Rand zu erkennen. Die einzige Ausnahme ist das Ride Becken, dort wurden statt am Rand, kurz vor der Kuppe keine Rillen eingefügt.
Dieses Feature des Zildjian ZBT Sets soll zu mehr Stabilität führen.
Ein schöner Kontrast ergibt sich durch die Kombination des schwarzen Logos mit dem in Bronzefarben schimmernden Design. Die Optik gefällt mir insgesamt sehr gut.
Mit einer durchschnittlichen Stärke von 2 mm sind die Becken ziemlich Massiv, trotzdem wiegt das Set insgesamt mit 7,2 Kg nicht mehr als die meisten anderen Standard Sets.
Durch die Massive Bauweise und die Stabilität, erwarte ich von den Zildjian ZBT Becken, dass sie lange in einem guten Zustand bleiben. Insgesamt kommt es zu einem guten Verhältnis zwischen Gewicht und Stabilität.
Schlussendlich kann man noch darauf hoffen, dass man die Sets aufgrund ihrer Haltbarkeit, irgendwann mal zu einem hohen Preis wieder verkaufen kann.
Praxis
Das Ride Becken
Der Klang des Zildjian ZBT Ride Beckens ist definiert und besitzt viele Höhen. Auch beim Ride macht sich die massive Bauart bemerkbar, denn der Rebound des Beckens ist sehr stark.
Die schnelle Ansprache des Beckens gerät leider durch einen trockenen Grundton in den Hintergrund.
Wenn ich das Ride wie ein Crash Becken anspiele, ist der Klang nicht wirklich definiert und der schon angesprochene Grundton würde der ein oder andere Profi Schlagzeug er als nervig bezeichnen.
Ganz im Gegensatz dazu hat die Kuppe einen schönen dunklen und glockigen Ton.
Insgesamt besitzt das Ride-Becken einen Sound mit vielen mitten und Höhen, leider verzerren jedoch manchmal die Höhen den Gesamtklang.
Zudem ist die Dynamik des Zildjian ZBT Rides ein wenig eingeschränkt, denn es muss viel Kraft auf das massive Becken eingewirkt, damit es anfingt ordentlich zu schwingen.
Das 16 Zoll Crash Becken
Das 16“ Crash klingt, als wäre es deutlich kleiner als es aussieht. Dieses empfinden kommt durch die vielen Höhen Anteile zustande, die noch stärker, als beim Ride Becken ausgeprägt sind.
Auch bei diesem Becken gibt es wieder einen leicht merkwürdigen Unterton, der etwas verrauscht ist. Etwas mehr Volumen hätte dem Crash meiner Meinung nach gutgetan.
Zusätzlich hätte Zildjian den vielleicht sogar gewollten verwaschenen Sound etwas deutlich hervorheben müssen, um den Becken einen eigenen Charakter zu verleihen. Diese Chance hat Zildjian aber verpasst.
Ich finde, dass das 16“ Zildjian ZBT Crash Becken nicht so gut zum Klangbild des gesamten Sets passt, das ist eventuell aber auch Geschmackssache.
18 Zoll Crash Becken
Das 18“ Crash ist deutlich besser als das kleinere Crash. Zwar hat es ebenfalls einen sehr hellen und hohen Klangcharakter wie die gesamte Serie, aber hier ist dennoch mehr Bauch und Körper zu hören.
Genauso wie der Klang mit ordentlich Bauch, gefällt mir auch die schnelle Ansprache sehr gut. Gerade wenn ich das Crash sehr hart anschlage, kommen die definierten Höhen deutlich zum Vorschein.
Der Grundton ist interessanter als bei den Beiden Zildjian ZBT Becken. Trotzdem passt das Crash sehr gut zum Ride und zu der im folgendem behandelten Hi-Hat.
Die Hi-Hat
Die 14 Zoll große Hi-Hat klingt wirklich qualitativ hochwertig, beim Spielen habe ich sogar immer wieder vergessen, dass ich mit einer günstigen Hi-Hat spiele. Der Sound der Hihat ist relativ Tief, definiert und präzise.
Von den meisten anderen Einsteiger-Hihats bin ich einen metallisch Steifen Sound gewohnt, das ist jedoch nicht bei Zildjian ZBT Hi-Hat der Fall.
Auch der Rebound ist angenehm und das Spielen mit verschiedenen Dynamiken ist problemlos möglich. Der Klang fügt sich schön in das Klangbild des restlichen Sets ein.
Ich würde sogar sagen, dass mit Blick auf Spielgefühl und Sound die Zildjian ZBT Hi-hat, das beste Element im ZBT Set ist.
Fazit
Sämtliche Becken des Zildjian ZBT sind sehr massiv und haben einen entsprechenden Rebound. Dynamische Spieltechniken kann man gerade auf der Hihat gut anwenden.
Perfektionistische Schlagzeuger werden mit dem merkwürdigen Unterton beim 16“, 18“ Crash und 20“ Ride Becken wahrscheinlich keinen Spaß haben. Zu mindestens klingen die Zildjian ZBT Becken nicht Steril oder nach Blech, wie die meisten Becken in dem Preissegment der ZBT-Serie.
Wer Metall oder Rock Fan ist und gerne mal richtig hart zuschlägt, hat mit dem Zildjian ZBT das richtige Set gefunden.
Durch die Massive Bauart wirst du die Becken viele Jahre benutzen können, auch aus diesem Grund würde ich die „interessante“ Zildjian ZBT Serie allen Einsteigern empfehlen, die nach einem passendem Beckenset für ihr Drumset Ausschau halten.