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Millenium MPS 500 Test
Unglaublich viele günstige E-Drumsets von unglaublich vielen Herstellern sind schon auf dem Schlagzeug Markt erhältlich, doch welches ist das richtige für die eigenen individuellen Bedürfnisse. Diese Frage stellen sich sehr viele Einsteiger.
Das MPS 500 befindet sich im unteren Preissegment von Thomanns Eigenmarke Millenium. Was das Set so auf dem Kasten hat, kläre im Millenium MPS 500 Test.
Überblick zum Test:
Details
Das Millenium MPS 500 wird im 1 mal 1 Meter Karton geliefert.
Es ist auf jeden Fall sinnvoll sich die Bedienungsanleitung durchzulesen, wenn man noch keine Erfahrungen mit E-Drum Aufbau gemacht hat.
Ausstattung
Im Lieferumfang befinden sich:
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3x Tompads
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1x Snare Meshhead
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1x Ridepad
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1x Crashpad
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1x Hi-Hat-Pad
Außerdem wurde ein Hihat Control Pedal hinzugefügt, das die Hi-Hat Maschine imitiert. Ein Bassdrum Pad und ein Bassdrum Pedal sind natürlich auch mit inbegriffen.
Für die richtigen Soundeffekte sorgt das Millenium MPS 500 Soundmodul. Für den weiteren Aufbau müssen sämtliche Pads mit diesem Modul verbunden werden.
Funktionen
Bemerkenswert ist, dass der Snare Meshhead 2 verschiedene Spielzonen besitzt. Der Rand wurde in eine extra Zone unterteilt, daher kann ich einen Zusätzlichen Rim-Shot Sound einstellen. Dieses Extra ist nicht selbstverständlich für E-Drumsets, die um die 400 € kosten. Damit man diese individuellen Zonen auch deutlich erkennen kann, wurde auch eine Markierung hinzugefügt.
Soundmodul
Das Soundmodul des Millenium MPS 500 ist nicht besonders groß, daher ist es auch kein Wunder, das nicht besonders viele Anschlüsse vorhanden sind. Das Modul besitzt einen Aux-Anschluss für Kopfhörer und einen Line in/out Anschluss, mit dem ich Boxen ans Set anschließen kann.
Zusätzlich besteht, mit der USB Schnittstelle des Soundmoduls, die Möglichkeit über den PC neue Samples und Plug ins zu Installieren. Jedoch gibt es keinen MIDI Eingang/Ausgang, genauso wenig wie einen AUX in.
Da die Module mit einem Sub-D Stecker verbunden werden, entsteht beim Verkabeln der einzelnen Pads zu meinem Glück kein Kabelsalat.
Das Millenium MPS 500 besitzt insgesamt 418 Sounds, aus diesem Sound wurden 50 vorinstallierte Preset Kits erstellt.
Daran anknüpfend besteht auch noch die Option, eigene Kits zu erstellen, von können zusätzlich 30 gespeichert werden. Außerdem bietet das Soundmodul 52 vorinstallierte Song und 10 Speicherplätze auf denen das eigene Trommeln aufgenommen werden kann.
Ein weiteres gutes Feature ist, dass das Display und die Tasten des Moduls beleuchtet sind, falls du also nachts auf dem Millennium MPS 500 Schlagzeug spielen willst, ist das problemlos möglich.
Übrigens wird die Menüführung aufgrund eines drehbaren Knopfes deutlich vereinfacht.
Praxis: Aufbau
Beim Aufbau wird mir dann doch relativ schnell durch die Verarbeitung klar, dass es sich beim MPS 500 nicht um ein Premium Set handelt, denn es gibt extrem viele scharfe kannten, an welchen man sich leicht Verletzungen zufügen könnte.
Der weitere aufbauen verläuft dennoch problemlos: Zuerst hefte ich die Pads und die Becken an die vorinstallierten Rack klammern und dann müssen nur noch die Sub-D Steckern mit dem Soundmodul verbunden werden.
Hihat Control-Pedal
Das Schließen und öffnen der Hi-Hat, mit dem Control-Pedal geschieht über aus Flüssig. Auch bei seichten Berührungen reagiert das Pedal gut.
Bassdrum Pedal
Des Weiteren ist die Bassdrum Maschine zwar sehr simpel, erfüllt aber ihren Zweck. Das Pedal ist mit 2 federn ausgestattet und läuft geschmeidig, auch wenn es keine extra Features hat, wie einen austauschbaren antrieb, den beispielsweise das Pearl Demonator Pedal besitzt.
Rack Klammern
Leider gibt es schon das erste Problem bei den Rack klammern der Beckenarme, diese lassen sich nicht zu 100 % fixieren. Das gleiche Problem ergibt sich auch bei der Snaredrum. Daher muss ich immer wieder beim Spielen eine Pause einlegen, um die Pads in die richtige Stellung zu bringen.
Spielgefühl
Das Spielgefühl des Snaredrum Meshheads ist ziemlich gut. An den akustik-set-ähnlichen Rebound gewöhnt man sich sehr schnell, anders ist es bei der Tom- und Beckenpads, nach wenigen härteren Schlägen auf die Feste Oberfläche taten meine Handgelenke innerhalb weniger Minuten weh.
Soundmodul Bedienung
Nach dem Hochfahren des Millenium MPS 500 Soundmoduls ist in null Komma nichts der Sound über die Kopfhörer zu hören.
Mit dem Drehknopf kann man schnell durch das Menü navigieren, um verschiedene Sounds zu testen.
Was mir dabei auffällt ist, das die meisten Akustikkits nicht wirklich überzeugen können. Die Bassdrum und Snare Sound sind zwar meistens ganz gut, jedoch höre sich die Toms meistens relativ flach, unnatürlich und nicht gerade dynamisch an. Das liegt sicherlich auch an der ein wenig versetzten Ansprache der Tompads.
Unter dem sogenannten Drum`n`Bass Menü findet man Bass und Snaredrum Sounds, die sich wirklich optimal anhören.
Zum Glück kann ich über die USB-Schnittstelle auch meine eigenen Favoriten Samples auf das Soundmodul übertragen. Dass funktioniert eigentlich relativ einfach: Zuerst verbindet man das Soundmodul mit dem PC, dabei wird dann die mitgelieferte Software installiert. Dann kann man von der eigenen Soundfilebank die gewünschten Klänge in der Software speichern und auf das Modul übertragen.
Recording
Das Aufnehmen vom Schlagzeug spielen, funktioniert per Recording Button, hier hast du zehn freie Speicherplätze, die du belegen kannst. Das ist ein nützliches Feature, wenn dein PC, über den du normalerweise auch mehr als 10 Aufnahmen speichern kannst, gerade nicht in Reichweite ist.
Ich würde dir immer Empfehlen dein eigenen Beats aufzunehmen, denn so kannst du herausfinden, was du verbessern kannst damit es noch mehr grooved.
Dass man größere Fortschritte macht, als auf dem Akustik-Set, ist einer der Hauptgründe warum ich so gerne auf E-Drumsets spiele.
Mobilität
Falls du dein Millenium MPS 500 zum nächsten Proberaum oder auf ein Konzert mitnehmen möchtest, kannst du das Rack mit den angehefteten Pads zusammenklappen. Danach ist das E-Drumset in einer transportfähigen Größe und passt auch in die meisten Kleinwagen.
Fazit
Es gibt zwar einige Schönheitsfehler im Set, aufgrund des Preises geraten diese, meiner Meinung nach, aber in den Hintergrund. Für 329 € hat das Millenium MPS 500 viel Features im Gepäck. Mit der Ausstattung, die fast einem Mittelklassen-Set gleicht (Beispielsweise der Meshhead) sticht das MPS500 aus der Masse hervor.
Leider hat das Soundmodul aber nur mittelmäßigen Sounds und die Fixierung der Tom- und Beckenpads, lässt zu wünschen übrig.
Insgesamt kann man sagen, dass das Millenium MPS 500 wahrscheinlich nicht für die ganz große Konzertbühne geeignet ist, aber durchaus für das improvisierte Tonstudio benutzt werden kann.