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Pearl Export Drumset Test
Die "Mutter" aller Einsteigerklassen Sets, das Pearl Export, kehrt in einer Neuauflage wieder auf den Schlagzeugmarkt zurück. Das Pearl Export Drumset wird oft als der „VW Golf der Schlagzeug-Industrie bezeichnet“, denn es wurde seit 1982 kein Schlagzeug mehr, öfter verkauft als das Pearl Export.
Auch die meisten heute bekannten Schlagzeuger sammelten ihre ersten Erfahrungen auf diesem Drumset. 2008 wurde die Pearl Export Serie durch die Vision Serie ersetzt.
Jetzt ist es wieder da im gehobenen Einsteigersegment mit vielen guten Features, was sich im folgendem Pearl Export Drumset Test bemerkbar macht.
Der gehobene Einsteiger Markt ist von den großen Firmen hart umkämpft. Da sich die potenziellen Käufer nach einem gelungenem erst Kauf, später meistens wieder für ein Produkt im höheren Preissegment derselben Marke entscheiden. Für alle die nicht nach Schlagzeugen in der „Billig Szene“ suchen hat das Pearl Export Drumset viel zu bieten. Viel Spaß beim Lesen des Pearl Export Drumset Tests.
Details
Das neue Pearl Export Drumset ist in 4 Konfigurationen erhältlich. In meinem Test habe ich die Version Fusion 2 verwendet. Diese besitzt eine 22x18 Zoll große Bass Drum, Toms in den Größen 10x7, 12x8 Zoll und ein Floortom in der Größe 16x16 Zoll. Außerdem wurde die Snare in der Standardgröße 12x5 Zoll integriert. Das gesamte Pearl Export Drumset wurde in Klassischem Schwarz foliert.
Sämtliche Kessel bestehen aus Asiatischem Mahagoni und Pappelholz, bei den früheren Sets der Serie wurde nur eines der beiden Hölzer genutzt.
Jetzt gibt es die neue 6-lagige Mischkessel Version. Alle Trommeln des Pearl Export Drumsets haben eine 45 Grad standard-Gratung, welche 7,5 mm dick ist. Auf die trommeln wurden Standard Remo Felle aufgezogen.
Bassdrum
Damit eine stabile Aufnahme der Hängetoms gesichert ist, wurde die Bassdrum des Pearl Export Drumsets mit zwei Teleskopfüßen ausgestattet.
Die Holzspannreifen der Bassdrum sind außen Foliert, die herausstehenden Rims sind jedoch im naturellen Finish gehalten.
Noch anzumerken ist das die zwei Bassdrumfelle vor gedämpft sind und jeweils 8 Spannböckchen besitzen.
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Während meiner 11-jährigen Schlagzeuger-Karriere habe ich viel Geld für zu teures Drumgear ausgegeben.
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Snaredrum
Die Snaredrum des Pearl Export Drumsets besitzt eine simple, aber funktionale Abhebung. Auch sie ist mit 8 Spannböckchen ausgestattet. Auf der Unterseite befindet sich einfache Snarebeds und einen 20 spiraligen Stahlteppich. Aufgezogen wurde auf die Snaredrum das Schlagfell Remo Ut Coated.
Zubehör
Im Lieferumfang des Pearl Export Drumsets finde ich relativ viel Zubehör: zwei BC-830 Beckenständern, welche jeweils einen versenkbaren Galgen besitzen.
Außerdem ein C-830 Ständer in gerader Ausführung und ein Snareständer, welcher genauso wie die Beckenständer mit einem stufenlos verstellbaren Neigungswinkel ausgestattet ist.
Ein weiteres gutes Merkmal ist, dass die Stative doppelstrebig sind, so wird ein sicherer stand auch bei schweren Becken ermöglicht.
Bassdrumpedal
Das einsäulige Bassdrumpedal aus der Demon Drive Serie in Longboard Ausführung, ist ein echter Hingucker beim Pearl Export Drumset. Die vormontierte Orangefarbene Zahnradauflage ist einfach Austauschbar, so kann man die Laufeinstellung von exzentrisch auf linear umstellen. Besonders ist auch, dass man das Longboard nach vorne und nach hinten verschieben kann.
Hi-Hat Maschine
Die h-830 Hi-hat Maschine des Pearl Export Drumsets, im adäquaten Bürstenstahl-Design ist im Gegensatz zu dem Bassdrumpedal sehr einfach gehalten. Ein Nachteil ist die nicht verstellbare Federstärke.
Schade ist auch das es keine Gewinde Aussparung in der Hi-hat Schraube, zur Schonung des Becken-Mittel-Loches gibt, daher könnte es schnell dazu kommen das die Hihat Becken starken Gebrauchsspuren aufweisen.
Beckenset
Das Pearl Export wurde mit einem Messingbeckensatz von Zildjian mit dem Namen „Planet Z“ ausgestattet, das Set besteht aus einer 14“ Hi-Hat, einem 16“ Crash und einem 20“ Ride-Becken.
Praxis
Der Aufbau des Pearl Export Sets wurde mir extrem erleichtert, das schon alle Trommeln außer die Bass Drum schon komplett zusammengebaut waren.
Durch Uni Lock Gewinde bei den Snare und den Beckenständern sind der mitgelieferte Hardwaresatz und die Becken/Kessel leicht zu justieren.
Nach dem Aufbau steht das gesamte Set sicher und wackelt kein bisschen. Anzumerken ist auch, dass das Pearl Export Drumset, trotz der dünnen Kessel einen wertigen Eindruck hinterlässt.
Das einsäulige Demonantor Bassdrum Pedal läuft geschmeidig und leichtgängig, genauso leichtgängig können auch die Stimmschrauben eingestellt werden. Somit ging mir das Tunen leicht von der Hand, theoretisch könnte man auch nach Gefühl stimmen.
Mittleres Tuning mit den Remo Werksfällen
Leider besitzt der Sound der Toms zu viele Obertöne, dadurch entsteht ein "gongiger" Ton. Die Hihat und das Crash Becken klingen relativ blechern, hierbei merkt man deutlich, dass sich das Pearl Export in der Einsteigerpreisklasse befindet.
Auch die Schlagfelle, welche genauso Dick sind, wie die Resonanzfelle können beim ersten Eindruck nicht glänzen, denn auf diesen sind schon nach den ersten 15 Minuten Gebrauchsspuren zu erkennen.
Umso erstaunlicher ist, dass die Snare mit einem sehr guten, Vintage mäßigem Klang sich von den restlichen trommeln abhebt. Bei der Snare hat Pearl alles richtig gemacht.
Auch die Ungedämpfte Bassdrum hat einen schönen Kick Sound und wirkt dabei nicht aufdringlich.
Neue Felle bringen den richtigen Sound
Jetzt habe ich neue Felle auf die Toms gezogen nämlich die Remo Ambassador Coated-Felle und die Snare, hab ich nur um es auszuprobieren mit den Remo CS Coated-Fell ausgestattet. Ein neuer aber auch erschwinglicher Beckensatz dachte ich ,schadet dem Set auch nicht.
Dementsprechend habe ich die Hand gehämmerten B20 Becken von Istanbul Samatya in das Pearl Export Drumset integriert.
Nach diesem kleinen Boxenstopp spielte das Pearl Export auf einmal in einer ganz anderen Liga. Das hat sich vor allem in dem höheren Stimmumfang der Toms und in der verbesserten Ansprache der Snare bemerkbar gemacht. Das Drumset hört sich mit den neuen Fellen im Groove viel präziser und griffiger an. Insgesamt kamen schöne dynamische Rock/Pop Sounds zustande.
Metalsounds
Für alle Metal-Freunde habe ich dann noch einmal die Emperor Clear-Felle auf die trommeln gezogen.
Nach dem Wechsel war der Klang dumpfer, aber trotzdem fett und druckvoll. Bemerkenswert ist das die Snare sich jetzt knalliger in den Höhenlagen klang und insgesamt bissiger wurde.
Mit den richtigen Fellen besteht auf jeden Fall die Option mit dem Pearl export auch im Metalbereich zu Drummen.
Fazit
Insgesamt ist die Wiedergeburt des Pearl Export Drumsets gelungen. Durch die durchdachte und belastbare Hardware, sowie schicke Folienfinish wird das Drumset nicht nur zum nützlichen Begleiter für Anfänger, sondern auch für Musikschulen, die nach langlebigen erschwinglichen Instrumenten ausschau halten.
Gerade die tollen Neuerungen, wie zum Beispiel das Demonator Pedal, die Opti-Loc Tomhalterungen und die Stufenlos neigbaren Beckenständer, sind sehr hilfreich. Diese Features findet man sonst nur höheren Preisklassen. Die Hi-Hat Maschine und die Stimmschrauben beim Floortom weisen jedoch auf ein Einsteiger-Set hin.
Klanglich ist das Pearl Export Drumset, nach dem Wechsel der Tom und Snare Felle, in der Mittelklasse angekommen. Schade ist das der Beckensatz ziemlich blechern klingt und die Toms vor dem Fellwechsel keinen guten Tonumfang vorweisen können. Somit ist beim originalen Pearl Export noch viel Luft nach oben für Erweiterungen.
Schlussendlich ist noch zusagen, dass der Besitzer sofort, nachdem eintreffen des Sets loslegen kann mit dem Trommeln. Aber auch schrittweise noch das Setup optimieren kann.
779,00€
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