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Schlagzeug Beschreibung
Die einzelnen Elemente des Schlagzeuges
Bassdrum
Die Bassdrum befindet sich im Mittelpunkt des Schlagzeuges, alle weiteren Komponenten werden um sie herum aufgebaut. Die Größen einer Bassdrum variieren zwischen 18“ und 24“. Wenn man die Bassdrum mit der Fußmaschine anspielt, ertönt ein tiefer Bass-Sound.
Stimmen und Tunen
Die Bassdrum besitzt ein Schlagfell und ein Resonanzfell. Zum Tunen werden die Spannböckchen an beiden Seiten mit den Vierkantschraubenschlüssel angezogen bis die Bassdrum den gewünschten Sound besitzt.
Viel Schlagzeuger schneiden in das Resonanzfell ein Loch, dieses Feature hat einige Vorteile.
Zum einen kann man das Loch im Fell benutzen um Mikrofone und Kissen einfacher in die Bassdrum zu legen. (Mit einem Kissen in der Bassdrum wird der Sound abgedämpft) und zum anderen kann die Luft in der Bassdrum schneller durch das Loch entweichen, dadurch wird der Sound insgesamt kürzer und definierter.
Durch einen Gaffa Streifen oder ein Drum Patch, welche auf das Fell geklebt werden können, kann die Bildung von Obertönen komplett verhindert werden und die Lebensdauer des Fells wird zusätzlich verlängert.
Jedoch ist das Aufkleben eines solchen Streifens/Patches Geschmacksache, da der Sound dadurch einen ganz anderen Charakter bekommt.
Felle für Bassdrums
Neben klassischen Fellen gibt es auch Felle, die klanglich spezialisiert sind, diese sind zu empfehlen, wenn man eine genaue Vorstellung hat wie sich die Bassdrum anhören soll.
Wenn man zum Beispiel ein Jazz Drummer ist, werden offene klänge benötigt, dafür sind Naturfelle besonders gut geeignet. Falls aber ein kontrollierter Metalsound benötigt wird, dann würde ich ein doppellagiges vor gedämpftes Fell empfehlen, da der Sound dadurch sehr definiert und kurz ist. Je nach blieben kann man das aber noch mit Patches und Gaffa streifen verstärken.
Zu guter Letzt gibt es noch einlagige, nicht vor gedämpfte Modelle, diese haben einen individuellen Klangcharakter, sind aber nicht besonders haltbar und schwer zu tunen.
Fußmaschine
Die Fußmaschine wird benötigt, um die Bassdrum anzuspielen, das Pedal wird mit dem Fuß heruntergedrückt, damit sich der Beater in Bewegung setzt und gegen das Bassdrum Fell schlägt.
Durch die Feder wird der Beater danach wieder an seine Ausgangsposition zurückbefördert. Der Winkel und der Widerstand des Pedals kann über die Feder individuell eingestellt werden.
Doppelte Fußmaschinen
Mit einer doppelten Fußmaschine können Bassdrum Grooves deutlich schneller gespielt werden, als mit einer normalen Fußmaschine, da sie 2 Pedale und somit auch 2 Beater besitzt
Die Beater des Doppelpedals befinden sich direkt nebeneinander, jedoch wird das erste Pedal wie gewöhnlich direkt an die Bassdrum und das zweite Pedal neben der Hi Hat Maschine positioniert.
Das Spielen mit dem linken Fuß, ist für die meisten Schlagzeuger anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, es erfordert viel Zeit, um sich komfortabel mit dem linken Pedal zu fühlen, daher ist es wichtig keine Qualitativ schlechten Doppelpedale zu kaufen, da sich sonst der Lernprozess zusätzlich noch verlängern kann.
Die Fußmaschine richtig Einstellen
Für die Einstellung der Fußmaschine ist die Feder am wichtigsten, die Spannung der Feder entscheidet darüber, wie viel Kraft aufgewendet werden muss, um den Beater gegen das Fell zu schlagen und in welcher Zeit der Beater wieder in seine Ausgangsposition zurückschnellt.
Bei einer weichen Federspannung bringt das Pedal wenig widerstand entgegen, jedoch ist dabei der Rückstellmoment sehr träge. Diese Einstellung ist geeignet für Schlagzeuger, die keine schnellen Bassdrum Grooves spielen müssen.
Bei einer stärkeren Federspannung bringt das Pedal deutlich mehr Widerstand entgegen und somit muss der Drummer viel Energie beim Herunterdrücken aufbringen, dafür ist aber der Rückstellmoment sehr schnell. Mit dieser Einstellung sind alle Metalfans seht gut bedient.
Da die Schnelligkeit nur auf Kosten der Lautstärke gewährleistet werden kann, sollte gerade bei Konzerten an die Bassdrum ein Trigger Modul angebracht werden. Dieses identifiziert die Vibration des Beaters beim Anschlagen und überträgt das Signal als Bass Sound auf die Boxen.
Die Snare Drum
Die Snaredrum wird vor der Bassdrum und rechts neben der Hi Hat platziert. Das obere Fell wird Schlagfell genannt, dieses ist normalerweise weiß und leicht aufgeraut.
Das Resonanzfell befindet sich an der Unterseite des Kessels und ist dünner als das Schlagfell, an dem Resonanzfell ist auch der Snareteppich angebracht.
Die Snare besitzt einen rauschenden hellen Ton, daher stammt auch die Bezeichnung, denn das englische Wort Snare heißt im deutschen schnarren.
Snareteppich
Sobald man die Snare anschlägt, fängt der Snareteppich an zu vibrieren, dadurch entsteht der schnarrende Sound. Man kann den Teppich verschieden fest anziehen, um die Länge des rauschenden Tons individuell zu verändern.
Wenn man den Teppich Fest anzieht, ist der schnarrende Sound nur sehr kurz zuhören, bei lockeren Einstellung hingegen sehr Lange
Außerdem kann man das Schlagfell der Snare dämpfen damit Obertöne nicht entstehen können und ein allgemein besseres Klangbild hervorgerufen wird. Das Dämpfen wird jedoch meistens nur bei günstigeren Snares benötigt, da bei Oberklasse Snares sich eigentlich keine Obertöne bilden sollten. Die Dämpfung besteht meistens aus einem Stück Gaffa das auf das Schlag- oder Resonanzfell geklebt wird.
Material und Sound
Das Material der Snare hat einen sehr starken Einfluss auf den Ton. Welches Material das richtige für die Snare ist, ist abhängig von der Musikrichtung und dem eigenen Musikgeschmack.
Snares aus Messing verfügen über sehr weiche Obertöne. Aluminium Snares besitzen im Gegensatz dazu einen klaren Klang. Außerdem gibt es noch Stahl Snares die lange Zeit zum Ausklingen benötigen.
Aber es gibt auch Snares Beispielsweise aus Bronze die relativ neutral klingen und sind somit Universell einsetzbar.
Des Weiteren Kommt es noch auf den Durchmesser des Kessels an. Dabei gilt die Regel: je kleiner der Kessel, desto höher der Sound.
Snare Stimmen
Beim Tunen einer Snare sollte man zuerst immer das Schlagfell stimmen und danach das Resonanzfell, dabei wird das Schlagfell der Snaredrum höher getuned als das Resonanzfell.
Nicht nur aus Sound gründen sollte die Snare so gestimmt werden, sondern auch wegen des stärkeren Rebounds, welcher für Wirbel benötigt wird.
Floortoms
Ein Floortom gehört zu der Kategorie der Tom Toms und ist mit 14 bis 18 Zoll das größte Tom. Ein „Standtom“ ist mit Standfüßen ausgestattet, daher kommt auch die Bezeichnung.
Manchmal ist das Floortom auch am Stativ eines Beckens befestigt damit es frei schwingen kann, dadurch wird der Sound voller und klarer.
Modernen Floortoms mit Standfüßen, werden jedoch heutzutage schon so konstruiert, dass es fast keinen Unterschied mehr im Sound zwischen Frei hängenden und stehenden Floortoms gibt.
Toms
Mit 8 bis 14 Zoll sind die Toms die kleinsten Trommeln des Schlagzeuges. Die trommeln besitzen einen Bongo ähnliches Sound und sind meistens an einem Tom-Halter, auf der Bassdrum befestigt.
Toms dämpfen
Die günstigste Methode um eine Dämpfung an ein Tom anzubringen, ist auf das Schlagfell ein Taschentuch zu legen, bei dieser Methode hängt der Dämpfungsgrad von der Position und der Größe des Taschentuchs ab.
Auch auf dem Resonanzfell kann ein Taschentuch festgeklebt werden. Das kleben sollte jedoch nur eine Notlösung sein, da oft Klebereste auf den Toms zurückbleiben.
Professionelle Schlagzeuger nutzen daher Moon Gel zum Dämpfen, dieses Gel hat 2 große Vorteile:
1. Es ist selbstklebend + Wiederverwendbar
2. Es gibt keine Rückstände auf den Toms
Becken
Becken werden genutzt, um Akzente in Lieder zu setzen. Es gibt viele verschiedene Legierungen, welche alle samt unterschiedliche Klangeigenschaften haben.
Die B-20 Legierung ist in der Becken Szene das aktuelle Highlight, sie besteht zu 80 % aus Zinn und zu 20 % aus Kupfer. Becken aus der B-20 Legierung sind aber leider nur etwas für Schlagzeug Profis, denn diese hochwertigen Becken können schon mal bis zu 1000 Euro kosten.
Günstige Becken werden meistens aus Neusilber oder Messing hergestellt. Die bekanntesten Becken Hersteller sind Masterwork, Zijdian, Paiste, Meinl und Sabian.
Ein Beckenset sollte mindestens aus einer Hi hat, einem Ride Becken und einem Crash Becken bestehen.
Splash oder China Becken sind kein Muss und ein Schlagzeuger sollte sich vor dem Kauf Fragen, ob ein solches Becken überhaupt für den eigenen Spiel-Stil erforderlich ist.
Ich würde generell empfehlen vor einer Kaufentscheidung, die Becken erst einmal selbst auszuprobieren, um einschätzen zu können wie gut sie dir gefallen.
Hi Hat
Eine Hi Hat besteht aus zwei übereinanderliegenden Becken. Mit dem Fuß-Pedal der zugehörigen Hihat-Maschine können die beiden Becken geschlossen oder geöffnet werden.
Beim Anspielen des Hi Hat Pedals wird die Hi Hat geschlossen, dabei wird ein „Chick“ Sound erzeugt, dieser ist vergleichbar mit dem Sound einer Cabasa. Die Hi Hat kann nicht nur mit dem Fuß angespielt werden, sondern auch mit den Sticks.
Bassdrum, Hihat und Snare sind die Hauptelemente eines normalen Grooves.
Ride Becken
Das Ride Becken ist mit ca. 18 bis 24 Zoll das größte Becken im Set. Beim Anschlagen entsteht ein Ping Sound, auf den ein Grundrauschen folgt. Bei schnelleren Anspielen entsteht so ein angenehmer Wechsel aus Grundrauschen und Ping Sound.
Das Ride Becken wird meistens als Alternative zur Hi Hat genutzt und durchgehend mit Achtel oder Sechzehntel Noten bespielt. Auch findet das Ride viel Verwendung in der Jazz Szene wo es mit dem „Swing Rhythmus“ bespielt wird.
Des Weiteren kann das Ride Becken wie ein Crash Becken gespielt werden, um Stellen in einem Song zu akzentuieren. Dabei entsteht dann, im Gegensatz zum Crash Becken, ein überaus „mächtiger“, lauter Sound.
Die Ride Bell(Kuppe) in der Mitte des Beckens kann auch genutzt werden, um einen kuhglockenartigen Sound zu erzielen.
Crash Becken
Crash Becken sind zwischen 13 und 20 Zoll groß und besitzen einen verrauschten, scheppernden Ton. Der Sound ist aber auch je nach Material, Dicke und Größe unterschiedlich.
Wenn ein Crash Becken beispielsweise sehr dünn ist, klingt der Ton hell. Meistens wird ein Crash Becken benutzt um Höhepunkte in Songs zu Betonen oder um dort Akzente zu setzten.
Für das Crash Becken wird empfohlen, es in einen leicht zum Schlagzeuger hin geneigten Winkel zu positionieren, da sonst beim Anschlagen Risse im oder Schäden am Becken entstehen können.
Splash Becken
Die normalen Splash Becken sind mit 6 bis 12 Zoll, die kleinsten Becken im Schlagzeug Set und haben einen sehr Hellen, kurzen Sound, der sich ähnlich wie der Sound eines Crash Beckens anhört.
Sie finden Verwendung bei musikalisch betonten Stellen im Lied ebenso wie die Crash-Becken.
China Becken
Der Rand des China Beckens ist nach oben gewölbt, beim Anschlagen sollte genau dieser gewölbte Rand anvisiert werden, da dort ein, für das China Becken typischer, roher, dunkler, „Pong“ Sound entsteht.
Der Standard Durchmesser eines China Beckens liegt zwischen 14 und 20 Zoll, die kleineren China Becken werden als China Splash bezeichnet.
Wie Dämpft man Becken?
Es gibt zur Dämpfung von Becken eine sehr einfache und günstige Methode die der Dämpfung von Toms ähnelt. Es wird einfach ein Taschentuch an der Unterseite des Beckens befestigt.
Nur in wenige Situationen muss ein Becken gedämpft werden, dennoch ist beim Ride Becken die Dämpfung sinnvoll, wenn es stark rauscht oder nachhallt. Bei den Becken wird kein Gel als Dämpfung benötigt, da die Klebereste leichter entfernt werden können.