Share
Pearl Roadshow Test
Ich habe in der letzten Woche die Chance bekommen das Pearl Roadshow bei einem Schlagzeug Kollegen auszuprobieren. Zu meinem Erstaunen, war im ohnehin schon extrem günstigen Einsteiger-Komplett Set, zusätzlich noch ein Hocker, Kopfhörer und Sticks dabei. Aber nicht nur das hat mich Überrascht, denn das 500 € Set kann trotz Pappel Holz mit einem angemessenen Sound überzeugen.
Jetzt kläre ich im Pearl Roadshow Test, ob das Set insgesamt für meine Drumming Ansprüche gereicht hat.
Ausstattung
Das Drumset wurde in verschiedenen Kartons geliefert und die Kessel waren ineinander gesteckt. Hier ein kleiner Überblick was ich alles an Set Elementen im Kanton finden konnte:
-
20x16“ Bassdrum
-
10x7,12x8, 14x14 Zoll Toms
-
Crash-Ride, Hihat
-
2x Becken Ständer
-
Snare/Snareständer
Aufbau
Der Aufbau war für mich, als erfahrener Schlagzeuger, nicht besonders schwer. Wer weniger Erfahrung hat, müsste wahrscheinlich doch die Bedienungsanleitung studieren oder sich Aufbau Tutorials auf YouTube anschauen.
Verarbeitung
Leider wurde das günstigste Material, was es auf dem Markt gibt, für die Kessel genutzt, nämlich Pappel. Das Holz hat Eigenschaft viele Obertöne zu verursachen.
Im Weiteren Test gehe ich noch einmal genauer auf dieses Merkmal ein. Ich muss gestehen, dass ich ganz und gar kein Fan von dem Holz bin.
Ansonsten sind die 9 lagigen Kessel solide verarbeitet. Auch die Hardware macht einen stabilen Eindruck.
Hardware
Die Beine der Stative sind 3 Fach verstrebt, das sogt auf jeden Fall schon mal für einen sicheren stand. Meiner Meinung nach sind die schrauben an dem Snareständer und den Stativen etwas locker, beim Spielen löst sich dann glücklicherweise aber doch nichts, also alles noch im grünen Bereich.
Insgesamt ist die Hardware und die Verarbeitung des Pearl Roadshows gut genug für einen Hobby Trommler oder Einsteiger, einem Fortgeschritten würden der ein oder andere kleine Schönheitsfehler jedoch stören.
Bassdrum Pedal
Auch das Bassdrum Pedal wird höchsten den Ansprüchen eines Einsteigers gerecht.
Ohne Bodenplatte und einem nicht ganz sauber laufenden Standard Doppelketten Zug besitzt das Pedal zu wenig Power.
Kessel & Klang
Beim 1. ausprobieren der Trommeln kommt ein warmer Sound zum Vorschein, der wie erwartet enorm viele Obertöne besitzt, das Ausmaß der hohen Töne hat mich im ersten Moment trotzdem echt geschockt.
Zum Glück habe ich jetzt schon 11 Jahre Schlagzeug Erfahrung und weiß ganz genau was dagegen hilft: genaues Tuning und noch wichtiger die Dämpfung.
Das Pearl Roadshow in die richtige Stimmlage zu bekommen hat schon ein wenig Zeit in Anspruch genommen, aber das Endergebnis kann sich echt sehen lassen:
Die Ansprache ist gut, der warme Sound ist immer noch da und die Obertöne habe ich fast ganz herausgefiltert bekommen.
Ich könnte mir vorstellen, dass man die Kessel für viele Genres verwenden kann.
Nicht viele Pappel Kessel können so eine Verwandlung hinlegen, das erfreut nicht nur mich, sondern auch den Schlagzeug-Besitzer.
Gretsch Renown Maple Test Lesen
Sonor Ascent Test Lesen
Mapex Tornado Test Lesen
Pearl Roadshow Test lesen
Tama Starclassic Test Lesen
Hey, ich bin Hendrik und ich möchte dir dabei helfen ein großartiger Drummer zu werden.
Während meiner 11-jährigen Schlagzeuger-Karriere habe ich viel Geld für zu teures Drumgear ausgegeben.
Jetzt möchte ich dich dabei unterstützen ähnliche Fehler zu vermeiden..weiterlesen
Natürlich muss das Stimmen und Dämpfen geübt werden: noch kein Meister ist vom Himmel gefallen.
Das Stimmen des Pearl Roadshows ist gerade deswegen ein gutes Training, denn für mich ist das Stimmen ein Essenzieller Skill, ohne den du nicht dein volles Potenzial erreichen wirst. Natürlich gilt das nur dann für dich, wenn du öfter auf der Bühne stehen musst, wie ich.
Bassdrum
Die Bassdrum eignet sich durch ihre Größe vor allem für Pop und Jazz, für eine Metalband werden die 20“ wahrscheinlich nicht ausreichen können.
An jeder Seite der Bassdrum findet man 8 Stimmschrauben, daher lassen sich auch hier die Obertöne gut herausfiltern.
Außerdem kannst du dich zwischen einen kurzen knackigen Bassdrum Sound (mit Loch im Frontfell) oder einem Tiefen langen Sound (ohne basteln) entscheiden.
Egal wofür du dich entscheidest, mit ordentlichem Tuning ist der Sound auf jeden Fall mehr als angemessen für den Preis des Sets.
Snare
Die Snare kann bei lauter sowie leiser Spielweise mit einem Präzisen, schönen Sound Punkten. Ebenso ist für die Einsteigerklasse auch die Dynamische Weitreiche im guten Bereich.
Toms
Bei den Toms kommt, ähnlich wie bei der Snare, ein Satter natürlicher Klang zum Vorschein.
Hihat
Durch meine Erfahrung mit vielen verschiedenen Drumsets aus der Einsteiger klasse, bin ich es jetzt schon langsam gewohnt das man die vorinstallierten „Billig-Becken“ meistens vergessen kann.
Meiner Meinung nach klingt die Hihat im offenen zu Stand einfach nur nach Blech.
Im geschlossenen Zustand ist der Sound der Hihat noch halbwegs akzeptabel.
Crash
Beim Spielen des Crashbeckens sind mir fast die Ohren abgefallen. Leider gibt es dort kein Hoffnungsschimmer am Horizont, denn das Becken hat keinerlei Dynamik, fängt erst bei enormer kraft an zu schwingen und besitzt einen Sehr kurzen attacklosen Sound.
Allein mit der „Ridebecken Anspielweise“ kommt ein Becken ähnlicher Sound hervor. Eine Autofelge hätte genauso gut den Job des vormontierten Becken übernehmen können.
Da diese Becken unbedingt ausgewechselt werden müssen, würde ich dir als Alternative die SBR oder B8 Reihe empfehlen. Diese sind extrem gut Becken, welche für einen Preis erhältlich sind, bei dem man nicht zu tief in die Taschen greifen muss. (200 €)
Die Becken des Pearl Roadshows sind wohl doch nur zur Deko gedacht. Aber wie schon gesagt von integrierten Becken sollte man nie viel erwarten, aber mit so wenig Sound habe ich auch nicht gerechnet.
Wahrscheinlich hat sich Pearl einfach gedacht, dass das Set mit Becken ungemein besser aussieht. zum Glück sind wenigstens die Stative auf einem guten Standard Level.
Vor-und Nachteile
Kontra
-
Falls du schon gute Hardware und Cymbals besitzt, würde ich dir eher empfehlen einen Kesselsatz zu kaufen, anstatt dein Geld in das Pearl Roadshow zu investieren.
-
Leider besitzen die Kessel ohne Konfigurationen viele Obertöne. Gerade als Einsteiger weiß man meistens nicht was man dagegen tun kann. Daher würde ich dir Empfehlen ein paar Übungsvideos auf YouTube anzuschauen.
-
Und zu den Becken hab ich ja schon genügend gesagt.
Pro
-
Falls das Schlagzeug richtig gestimmt und gedämmt wird, kann es zu einem echten Studio Kit umgestaltet werden.
-
Das Zubehör lässt kein wünsche übrig, der Hersteller hat beim Pearl Roadshow echt nichts vergessen.
-
Außerdem könnte das Roadshow nochmal auf ein ganz neues Level gebracht werden, wenn es mit neuen Fellen, Cymbalsound einer guten Bassdrum Maschine ausgestattet wird. Genügend Luft nach oben ist auf jeden Fall da.
-
Für die Einsteigerklasse hat sich Pearl echt auf die richtigen Elemente fokussiert.
Meist gestellte Fragen
Wird die Hardware immer noch ausreichen, wenn ich mich verbessere?
Für den Einstieg reicht das Set auf jeden Fall aus. Ich würde sagen, dass du die ersten 2 ½ Jahre mit dem Pearl Roadshow Spaß haben wirst. Wenn du jedoch auf die Bühne gehen willst um mit deiner Band spielen richtig loszulegen, würde ich dir doch eher Das Pearl Export Set empfehlen.
Konntest du Produktionsfehler am Schlagzeug erkennen?
Es besteht immer die Gefahr, dass bei der Lieferung etwas kaputtgeht oder es Produktionsfehler gibt. Bei dem getesteten Set war jedoch keine Unstimmigkeit zu erkennen. Trotzdem würde ich immer empfehlen ein Set zweimal zu bestellen, dann kannst du untersuchen, welches der beiden am besten verarbeitet wurde. Natürlich solltest du das andere Set danach wieder zurückschicken. (so mache ich es auch immer)
Fazit
Dass das Pearl Roadshow ein Komplettpaket Einsteiger sein soll, wird schon auf den ersten Blick deutlich, denn es ist wirklich vom Kopfhörer bis zu den Sticks alles im Lieferumfang enthalten.
Wenn erst einmal die Felle richtig getuned und gedämmt wurden, sind diese echt das Highlight des Pearl Roadshow Schlagzeuges, denn beim Spielen entsteht ein warmer und präziser Sound.
Die Becken sind zwar nichts wert, sollten aber für das gute aussehen und die ersten 1-2 Monate ausreichen.
Im Gegensatz dazu wird die Hardware deutlich langlebiger sein als die Becken. Gerade die Stative haben einen außergewöhnlich guten Standard.
Ich finde interessant, dass für so wenig Geld so viele Features integriert wurden. Man merkt eben doch, dass die Qualität, trotz sinkender Preise, auf ihrem Level geblieben ist.
Ich würde das Pearl Roadshow Einsteigern empfehlen, die viel Wert auf gute Kessel setzen.
Weitere Pearl Roadshow Tests:
https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/pearl-forum-series.html
Pearl Export vs. Pearl Roadshow
Eigentlich kann man hier keinen besonders guten Vergleich ziehen, denn das Pearl Export ist eindeutig für Fortgeschrittene Schlagzeuger ausgelegt und das Roadshow für Einsteiger.
Daher hat man beim Export mehr Features wie das Opti-Lock System der Toms oder die bessere Fußmaschine.
Wenn du bereit bist mehr Geld auszugeben, ist das Pearl Export das richtige Schlagzeug für dich. Trotzdem hat das Pearl Roadshow immer noch einen angemessenen Preis, für alle Einsteiger mit kleinem Budget.